PORTRAIT CLAUDE LANZMANN

Die Großeltern Claude Lanzmanns stammen aus Osteuropa, er ist 1925 in Paris geboren, machte während des Kriegs 1943 Abitur und war als Jugendlicher Mitglied der Resistance. Er studierte in Deutschland, war Lektor an der neugegründeten Freien Universität in Berlin und verfasste 1952 eine Serie in Le Monde über das Gebiet der DDR. Dadurch wurde Jean Paul Sartre auf ihn aufmerksam, er wurde Mitarbeiter der von Sartre gegründeten Zeitschrift Les Temps Modernes, später bis zur Gegenwart deren Herausgeber. In Frankreich gehörte er zum politischen Widerstand gegen den Algerienkrieg und kämpfte mit Sartre und Simone de Beauvoir gegen die Todesstrafe. 1961 erschien von ihm mit veranlasst das Manifest der „121“, das das Recht auf Kriegsdienstverweigerung proklamierte. Mitunterzeichner : Pierre Boulez, André Breton, Marguerite Duras, Françoise Sagan. 1973 erschien seine erste Filmarbeit Pourquoi Israel, von 1974 bis 1985 dauerten die Arbeiten am Film SHOAH. Das Filmmaterial umfasst 350 Stunden, daraus ist SHOAH mit neun Stunden komponiert.

KERNDATEN

1925 geboren in Paris am 27. November
1949 – 1951 Lektor für Philosophie und französische Sprache an der FU-Berlin
1953 Mitarbeit/Herausgeber in Les Temps Modernes
1974 – 1985 Arbeiten an SHOAH – 1985 Erstaufführung
2013 Berlinale – Goldener Bär für das Lebenswerk